Maedi

Was ist das?

Die Maedi ist eine chronisch und schleichend verlaufende Lungenentzündung. Auslöser ist ein Retro-Virus, das sind Viren, die sich vermehren indem sie Zellen dazu „umprogrammieren“, fortan Viren zu produzieren.
Übertragen wird die Maedi durch die Muttermilch und nach neuesten Vermutungen auch von Tier zu Tier durch Körperflüssigkeiten, wie z.B. das Nasensekret. Erstaunlichweise werden Lämmer in der Regel nicht vor der Geburt vom Blutkreislauf der Mutter infiziert.
Krankheitsanzeichen treten erst im fortgeschrittenen Stadium auf! Die Tiere husten dann zunehmend und leiden unter Atemnot. Beim Treiben atmen sie mit weit geöffnetem Maul und im Endstadium fallen sie dabei sogar erschöpft zu Boden. Der Krankheitsverlauf ist aber in erster Linie von zunehmendem Siechtum über viele Monate bis sogar Jahre hinweg gekennzeichnet. Die Tiere magern mehr und mehr ab bis sie schließlich verenden. Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch) kann sehr lang sein , u.U. mehrere Jahre! Bei Kamerunschafen sollen nach mir vorliegenden Berichten die Atemnoterscheinungen weniger stark ausgeprägt sein als bei den Fleischrassen.
Diagnose:
Die Maedi kann zweifelsfrei nur durch eine Blutuntersuchung nachgewiesen werden!
Behandlung:
Die Krankheit kann nach aktuellem Stand der Wissenschaft nicht wirksam behandelt werden!
Vorbeugung:
Zukauf nur aus unverdächtigen Herden. Blutuntersuchung aller Tiere, insbesondere Zukäufe!
Herdensanierung:
Die Lämmer werden „mutterlos“ aufgezogen, d.h., sofort und unmittelbar nach der Geburt von der Mutter genommen! Die Aufzucht erfolgt dann mit der Flasche! Jeglicher Kontakt dieser Tiere mit verseuchten Tieren ist zu unterlassen!

Martin Huelsmann/ 2001

Moderhinke (Schafpanaritum)

Die Moderhinke ist eine weit verbreitete Klauenerkrankung. Erreger ist ein Bakterium (bacteroides nedosus). Ausserhalb der erkrankten Klauen hat der Erreger eine begrenzte Lebensdauer von ca. 14 Tagen (unter günstigen Umweltbedingungen aber bis zu 6 Monate). Grundlegende Bedingungen für eine Erkrankung sind zudem feuchte Böden in Verbindung mit mangelnder Klauenpflege. Die einzige dauerhafte Ansteckungsquelle sind erkrankte Tiere. Nur eine grundlegende Herdensanierung schafft Abhilfe.

Diagnose:
Erkrankte Tiere lahmen auf einem oder mehreren Beinen. Mit zunehmender Erkrankung „stehen“ sie beim Grasen auf den Knien. Das Klauenhorn löst sich zunächst am Rand von der Klaue ab. In dem Spalt bildet sich eine übelriechende, eitrige Masse. In der Regel greift die Entzündung auf den Zwischenklauenspalt über. In der Regel sind mehrere Tiere erkrankt!
Behandlung:
Auf einer möglichst betonierten Fläche ausserhalb der Stallungen werden die Klauen sorgsam beschnitten. Stark befallene Klauen möglichst mit einem scharfen Messer oder Skalpell behutsam von erkrankten Stellen befreien. Die Klauen werden dann in 10% iger Formalinlösung möglichst 1 Minute gebadet. (z.B. jede Klaue ca. 1 Minute in ein ca. 5 cm hoch gefülltes Weckglas stellen und das Tier dabei gut festhalten. Für größere Herden gibt es spezielle Klauenbadewannen) Zur besseren Benetzung sollte man einen Spritzer Spülmittel zugeben. Nach der Behandlung die Tiere diese in eine saubere, d.h. für mehrere Monate unbenutzte Koppel bringen. Zu stark erkrankte Tiere ggfs. besser notschlachten!
Vorbeugung:
Impfstoffe sind im Handel.
Besser: Zugekaufte Tiere vorbeugend mit einem Fußbad behandeln.
Martin Huelsmann/2001